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Die Ehebrecherin Hester Prynne wird dazu verurteilt, auf ewig als Ausgestoßene zu leben und den scharlachroten Buchstaben A (= adulteress) auf ihrer Kleidung zu tragen. Ihr verschollen geglaubter Ehemann kehrt unter dem Namen Roger Chillingworth zurück und macht den Vater des Kindes ausfindig: den jungen Pfarrer Arthur Dimmesdale, der von Schuldgefühlen gequält wird. Während er ihn mit subtiler psychologischer Folter zu einem Geständnis bringen will, versucht Hester mit altruistischen Taten, die Achtung der puritanischen Gemeinde wiederzugewinnen ... In Hawthornes großem Roman werden eifernder Glaube und engstirniges Denken zum Gefängnis für eine ganze Gesellschaft.

The Scarlet Letter gehört zu den Grundpfeilern der amerikanischen Literatur. Für seinen ersten, 1850 erschienenen Roman übernahm Hawthorne den zuvor in seinen short stories entwickelten Stil – Konzentration auf wenige Figuren und auf die Höhepunkte einer knappen Fabel, Leitmotivtechnik, ausgeprägte Farb- und Namenssymbolik – und reicherte diesen mit intensiven psychologischen Analysen der Protagonisten an. In dem nach innen gerichteten Blick steht The Scarlet Letter in der Tradition der romances, der amerikanischen Variante des Liebesromans, die eine besondere Betonung des Traumhaften und Imaginären auszeichnet.
In der klassischen Ehebruchsgeschichte interessiert Hawthorne nicht so sehr die Tat – deren Darstellung er komplett ausspart –, als vielmehr ihre Auswirkungen auf das innere Erleben der Betroffenen. Dabei konfrontiert der Autor die puritanische Gesellschaft mit ihren inneren Widersprüchen und zeigt die sozialen Folgen ihrer unerbittlichen Moral: Verbannung, Isolation, Einsamkeit. Indem er Chillingworth, die Figur, die nach gängigem Sittenkodex im Recht wäre, als Dämon zeichnet, die »Sünder« Hester Prynne und Arthur Dimmesdale hingegen als zur Reue und zu sozialem Handeln fähige Figuren, stellt Hawthorne der zum bloßen Schein gewordenen puritanischen Moral eine wahrhaftige, humanitäre Moral entgegen.

Die Hörbuchreihe ORIGINAL + UNGEKÜRZT präsentiert Klassiker und Meisterwerke der Weltliteratur – und zwar in der englischen Originalfassung, an die selbst gute Übersetzungen nicht heranreichen können. Hervorragende, teils mehrfach ausgezeichnete Sprecher lassen Stil und Atmosphäre der Originale lebendig werden.
Ausnahmslos werden die Werke in voller Länge gelesen: Es gibt keine Kürzungen und Verfälschungen, wie man sie gerade bei Klassikern häufig findet. Wo möglich, folgen die Lesungen dem Text wissenschaftlicher Editionen.
Dank des mp3-Formats passen die bis zu 15-stündigen Lesungen auf nur eine CD. Als Bonus gibt es den kompletten Originaltext als PDF-Datei, je einmal optimiert für den Bildschirm bzw. den Ausdruck. Verweise auf die Audiotracks in den PDF-Fassungen ermöglichen bequemes Mit- oder Nachlesen, und die Einteilung der Lesung in kurze Tracks von 5 Minuten erlaubt schnelles Navigieren.

Dick Hill hat seit 1994 bei über 200 Hörbüchern mitgewirkt: Er las Thriller, Fantasy, Klassiker, populäre Literatur, Biografien, Sachbücher und den 9/11 Commission Report.
Für seine Lesungen erhielt er zahlreiche Preise: den »Michigan Playwriting Award« und drei Mal den »Audie Award« (Hauptpreis der amerikanischen Audiobuch-Industrie). Vom AudioFile Magazine wurde er als »Goldene Stimme« und »Stimme des Jahrhunderts« ausgezeichnet.

Autor*innen

Nathaniel Hawthorne wird am 4. Juli 1804 in Salem/Massachussetts geboren. Nach dem frühen Tod seines Vaters wird er von seiner Mutter und seinem Onkel aufgezogen. Zwischen 1821-24 studiert er in Maine, seit 1825 ist er als Journalist tätig. Nach anfänglichen Misserfolgen gelingt es ihm, einer der ersten freischaffenden Schriftsteller Amerikas zu werden. Als sein Schulfreund Franklin Pierce US-Präsident wird, erhielt Hawthorne einen Posten als Konsul in Liverpool. Nach sechs Jahren in Europa kehrt er in die USA zurück und verstirbt auf dem Weg in einen Erholungsurlaub am 19. Mai... [mehr]