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Mark Twain
Mark Twain (eigentlich Samuel Langhorne Clemens, 1835-1910) lernte das Leben am Mississippi als Lotse auf einem Dampfer kennen, sein Pseudonym selbst entstammt der Lotsensprache. Für viele ist er der Inbegriff des amerikanischen Schriftstellers: ein Autodidakt ohne literarische Vorbildung, respektlos gegenüber Hochkultur und europäischen Kunstidealen, und ein grandioser Selbstdarsteller.
Obgleich er die meiste Zeit seines Lebens an der Ostküste und in Europa verbrachte, wurde er dank Werken wie dem Reisebericht »Roughing It« zur Stimme und zum Chronisten des amerikanischen Westens.
Mark Twain begann früh mit Reiseskizzen, sammelte Schreiberfahrungen als Journalist, gelangte mit der Erzählung »The Celebrated Jumping Frog of Calaveras County« 1865 zu literarischem Ruhm und wurde zu einem der auch international angesehensten Autoren seiner Zeit. In seinem Werk haben der spontane Einfall und die gelungene Pointe stets Vorrang vor einem kunstfertigen Aufbau. Obwohl den Satiriker die realistische Strömung nicht sonderlich interessierte, verbindet ihn mit ihr die Wendung gegen Religiosität und Romantik und die kompromisslose Illusionskritik, die sein gesamtes Schaffen – vom humoristischen Früh- bis zum pessimistischen Spätwerk – durchzieht. Heute gilt er als einer der Hauptvertreter des amerikanischen Realismus.