Startseite / Katalog / Film + Medien / Reihe Deep Focus / Wahlverwandte

Die in diesem Band versammelten Beiträge zeigen verwandtschaftliche Beziehungen zwischen der literarischen und der filmischen Erzählkunst auf. Neu ist, dass es dabei nicht um Literaturverfilmungen geht, sondern um Beziehungen zwischen Filmen und literarischen Werken, die in keiner direkten Verbindung stehen (etwa E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann und David Lynchs BLUE VELVET). Ausgangspunkt ist die These, dass es gerade die indirekten und versteckten Bezüge zwischen filmischen und schriftlichen Erzählungen sind, die den Deutungsraum erweitern und zu neuen Auslegungsperspektiven führen, nicht zuletzt für die »vor-filmische« Literatur. Das zeigt sich besonders eindringlich an dem Kapitel, das dem Band auch in leichter Modifikation den Titel verliehen hat: JULES ET JIM von François Truffaut, MANHATTAN von Woody Allen und DER FREUND MEINER FREUNDIN von Eric Rohmer haben nicht unbedingt mit Goethes Roman Die Wahlverwandtschaften zu tun, können aber im Rahmen der hier vorgelegten Studie nah an dieses schriftliche Werk herangeführt werden. Die Untersuchungsfragen für die jeweiligen Werke stehen dabei in unmittelbarer Abhängigkeit von auffälligen stilistischen oder inhaltlichen Momenten der Filme, Erzählungen oder Dramen. Aus diesem Grund haben die einzelnen Beiträge unterschiedliche Ausrichtungen, die mal thematische, strukturelle oder mythenorientierte Momente behandeln, mal narratologische Fragen in den Mittelpunkt rücken oder beide Aspekte zu verbinden suchen.

Leseproben

Autor*innen

Elisabeth K. Paefgen ist Literaturdidaktikerin und Literaturwissenschaftlerin. 1989 promovierte sie über die Geschichte des Echtermeyer, einer Gedichtanthologie, die seit 1836 erscheint. (Seit 2005 gibt sie zusammen mit Peter Geist eben diese Anthologie heraus.) 1994 erfolgte ihre Habilitation mit einer Arbeit über »Lesen und Schreiben«. Von 1994 bis 2003 hatte sie eine Professur für Deutsche Literatur und ihre Didaktik an der Universität Hannover inne. In dieser Zeit entstand die »Einführung in die Literaturdidaktik« (Sammlung Metzler, 2. neu bearbeitete Auflage 2006). Ihre... [mehr]

Pressestimmen

  • »Echte Fundstücke an Querbezügen und Einzelinterpretationen – allen Beiträgen voran das Herzstück der Sammlung, der über 40 Seiten lange Essay über ›Goethes bestes Buch‹ im Verhältnis zu Truffauts JULES ET JIM, Allens MANHATTAN und Rohmers L’AMI DE MON AMIE.« (Der Schnitt)