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George Eliot

George Eliot (1819–1880), geb. Mary Ann Evans, war längst eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen Englands, als sie ihr Pseudonym lüftete. Sie hatte einen männlichen Namen gewählt, um literarisch ernst genommen zu werden – wollte aber wohl auch wegen ihres Privatlebens unerkannt bleiben. Immerhin lebte sie mit einem verheirateten Mann in wilder Ehe zusammen. Von ihrer Familie hatte sie sich schon vor diesem Skandal entfremdet: Nach einer evangelikal geprägten Jugend brach sie zur Verbitterung ihres Vaters mit Religion und Kirche und wurde zur Agnostikerin. Dabei hielt sie dennoch lebenslang an strengen moralischen Werten fest, was sich auch in ihren Romanen widerspiegelt, die immer wieder vom Gegensatz zwischen Egoismus und Altruismus handeln. Steht ihr Frühwerk noch in der Nähe zur elegischen Idylle, wird ihr Blick auf die Gesellschaft zunehmend wissenschaftlicher, das Handeln der Figuren immer mehr aus ihrer sozialen Herkunft erklärt – eine Entwicklung, die in »Middlemarch« ihren Höhepunkt findet. Eliot war eine der führenden Intellektuellen ihrer Zeit und blieb immer eine Freidenkerin, die sich von keiner Strömung vereinnahmen ließ. Heute ist sie in England eine nationale Institution.

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